Boxer Ünsal Arik über Özil :
„Eine dümmere Aussage habe ich noch nicht gehört“

Lesezeit: 4 Min.
Ünsal Arik 2017 in seiner Wohnung in Nürnberg.
Der Boxer Ünsal Arik ist einer der wenigen deutsch-türkischen Sportler, die sich öffentlich gegen Erdogan aussprechen. Im Interview reagiert er auf die Vorwürfe von Mesut Özil.
Herr Arik, sind Sie traurig, dass Mesut Özil aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten ist?

Traurig bin ich darüber, dass er die Initiative ergriffen hat und der DFB ihn nicht vorher rausgeschmissen hat.

Warum hätte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das machen sollen?

Weil Özil seiner Rolle als Vorbild nicht gerecht geworden ist. Er hat sich politisch auf die Seite eines Diktators gestellt und ihn im Wahlkampf unterstützt. Ich engagiere mich seit Jahren gegen Erdogan, weil Tausende unschuldige Menschen wegen ihm im Gefängnis sitzen. Viele Sponsoren und Veranstalter in Deutschland sagen mir deswegen: Tut uns leid, aber mit Politik wollen wir nichts zu tun haben. Dann kann man auch zu Özil sagen: 'Du vermischst Sport und Politik und unterstützt politische Werte, für die wir nicht stehen. Also können wir dich leider nicht mitnehmen.' Das ist nicht rassistisch, sondern richtig.

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